Anton Lehmden im Fokus

Anton Lehmden

Anton Lehmden

Nitra (Slowakei) 1929
Österreich – Kunst nach 1945 – Realismus, Surrealismus

Vita
Anton Lehmden studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh. Bereits 1948 bekam er die Möglichkeit sich an den Ausstellungen des „Art Club“ zu beteiligen. Gemeinsam mit Ernst Fuchs, Arik Brauer, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter gehörte er zu der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Die erste Ausstellung der Werke dieser Gruppe fand 1959 im Oberen Belvedere statt. Nachdem das Interesse an dieser neuen Gruppierung immer größer wurde, traten weitere Künstler dieser Gemeinschaft bei. Die internationale Wissbegierde und Neugier wurde auch geweckt. Bereits sieben Jahre später wurde die erste Personale in den Vereinigten Staaten präsentiert. Abgesehen von Anton Lehmdens Leidenschaft gegenüber der Malerei begann er Freude daran zu finden sein Wissen weitergeben zu können. Anfang der 60er Jahre unterrichtete er an der Kunstakademie in Istanbul. Später war er auch Leiter der Sommerakademie in Salzburg bis er in den 70er Jahren wieder nach Wien zurückkehrte, wo er an der Akademie der bildenden Künste die Meisterklasse der Malerei unterrichtete. Seit 1966 freute er sich über den Erwerb des Renaissanceschlosses Deutschkreuz im Burgenland, wo er intensiv mit der Renovierung beschäftigt ist. Neben zahlreichen Einzelausstellungen seiner Bilder, zählen unter anderem die Gestaltung der U-Bahn Station Volkstheater und die zum St. Georgs-Kolleg gehörige Kirche in Istanbul zu seinem Schaffen. Anton Lehmdens Werk wurde auch mit einer Vielzahl an Preisen geehrte.

Werk
Anton Lehmdens Werk charakterisierte sich anfänglich mit der lyrischen Aufnahme und Präsentation der Landschaft und einem starken Bezug zur chinesischen Landschaftsmalerei. Seine Bilder wirkten fragmentiert und in Schichten aufgebrochen. Das Interesse des Künstlers lag, im Gegensatz zu seinen damaligen Kollegen der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, eher bei den großräumigen und hügeligen vom Surrealismus geprägten Weltlandschaften. Einen weiteren Schwerpunkt in dem Schaffen von Anton Lehmden bildete auch die Architektur, meist von Monumenten der Antike, mit denen er sich auf seinen zahlreichen Studienreisen auseinandersetzte. Neben seiner Passion der Baukunst gegenüber konnte man auch wiederkehrende Themen in seinen Werken erkennen. Kriegsereignisse und Naturkatastrophen waren oft Bestandteil seiner Ölbilder und Radierzyklen. Entgegen der Formation der Wiener Schule des Phantastischen Surrealismus setzte er auf erdtönige und reduzierte Farben.

Stellung am Kunstmarkt
Anton Lehmden ist vor allem am österreichischen Auktionsmarkt präsent, wo seine Gemälde durchschnittlich für ca. 10.000€ ersteigert werden und damit noch weit unter den Galeriepreisen liegen. Der derzeitige Rekord für eines seiner Bilder ist bei etwa 34.000€. Mit einer Renaissance der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und einer erneuten internationalen Rezeption dieser Kunstströmung ist mit einer substanziellen Neubewertung zu rechnen.

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