Ernst Fuchs im Fokus

Ernst Fuchs

Ernst Fuchs

Wien 1930
Österreich – Contemporary Art – Realismus, Expressionismus

Vita
Ernst Fuchs, der aufgrund von rassistischen Anfeindungen kein Gymnasium besuchen durfte, erhielt schon in jungen Jahren Privatunterricht. Besonderes Interesse zeigte er gegenüber der Bildhauerei und Malerei. Im Alter von 15 Jahren begann er sein Studium in Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seine Lehrer waren unter anderem Robin Christian Andersen und Albert Paris Gütersloh, sie erkannten sein Talent sehr schnell und förderten ihn. Bald darauf gründete er gemeinsam mit seinen Kommilitonen Wolfgang Hutter, Arik Brauer, Rudolf Hausner und Anton Lehmden die Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Im Alter von 20 Jahren verlegte er seinen Hauptwohnsitz nach Paris. Während dieser Zeit unternahm er zahlreiche Studienreisen nach Amerika, Italien und England. Er freute sich auch über seine ersten Ausstellungen, wo er seine Kunstwerke präsentieren konnte. 1962 kehrte er bereits als international bekannter und anerkannter Künstler in seine Heimatstadt Wien zurück, wo er die Villa Wagner in Hütteldorf erwarb und zu seinem Domizil machte. 1988 wird seine Villa zum „Privatmuseum Ernst Fuchs“ umfunktioniert. Der Künstler pflegte jedoch immer noch internationale Künstlerfreundschaften mit Salvadore Dali, Arno Breker Leonor Fini und vielen weiteren Künstlern. 1975 beschrieb Salvadore Dali eine besondere Freundschaft zwischen den Künstlern mit folgenden Worten „Wir sind das Goldene Dreieck der Kunst: Breker-Dali Fuchs. Man kann uns wenden wie man will, wir sind immer oben“. Ernst Fuchs erhielt vielen Auszeichnungen für sein Werk unter anderem den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Werk
Das Frühwerk von Ernst Fuchs charakterisierte sich vorwiegend durch religiöse und mythologische Symbolik. Während seines Paris Aufenthaltes entstanden unter anderem auch ikonographische Arbeiten. Seine beeindruckenden Gemälde und Graphiken überzeugten durch Perfektionismus bis hin ins kleinste Detail. Mit etwa 40 Jahren erweiterte er seinen Künstlerhorizont in dem er nicht „nur“ mehr Bilder malte, sondern er entwarf auch Bühnenbilder und Kostüme für Oper und Ballett. Unter anderem stattete er die Opern „Zauberflöte“, „Parsival“ und das Ballett „Josephslegende“ von Richar Strauss aus. In den 90er Jahren widmete er sich zunehmend der künstlerischen Gestaltung von Bauwerken. Seine phantastische Architektur fiel besonders durch kräftige Farben und üppig verwendeten Ornamentik auf. Sein Spätwerkt, in anderen Worten seine Moderne Kunst, weist bis heute viele religiöse, mystische und astrologische Motive auf. Johann Muschik, beschrieb anlässlich der Biennale in Sao Paolo, 1969, wie folgt sein Werk „Nicht nur der Einfluss der Gotik, der Rennaissance- Malerei, des Jugendstils und des Expressionismus lässt sich in seiner Kunst erkennen. Ensor, Blake und Moreau haben ihn gefesselt, auch babylonisches, assyrisches und altmexikanisches Formengut. Eine phänomenale Einfühlungsgabe geht bei Fuchs mit einem Zupacken, einem Ungestüm zusammen, die jene fremde Welt wieder zu einer dem Künstler eigenen machen. Dieses kalte Feuer, das in den Blättern brennt, diese Folgerichtigkeit bei der Durchsetzung der eigenen Vorstellung, diese Umformung alter Mythen nicht selten ins sehr Persönliche hinein, das ist Fuchs. Eine gewisse Brutalität auf der einen Seite, mystische Vorstellungen von einer besonderen Verschlossenheit auf der anderen, und schließlich auch der merkwürdige Erotismus, den der Künstler pflegt, gehören zu ihm.“

Stellung am Kunstmarkt
Ernst Fuchs kann als Blue Chip am österreichischen Auktionsmarkt angesehen werden. Der Wert seiner Werke steigt stetig. Der derzeitige erzielte Rekord für eines seiner verkauften Bilder ist bei etwa 120.000€ und der durchschnittliche Preis liegt bei zirka 18.000€ und somit ist er der mit Abstand erfolgreichste Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Weiters ist zu beachten, dass mit der Renaissance der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und einer erneuten internationalen Rezeption dieser Kunstströmung ist mit einer substanziellen Neubewertung zu rechnen. Nicht nur auf nationaler sondern auch auf internationaler Ebene sind seine Werke sehr beliebt und erzielen hohe Zuschlagsraten.

Copyright / Quelle Bild:
© By Tsui (Own work) CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)]

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